VANESSA WEBER & HANNAH AMIAN IM INTERVIEW MIT DEM WEBMAGAZIN ‘IMPULSE’

 

Durch eine zufällige Begegnung konnte impulse-Bloggerin und Unternehmerin Vanessa Weber eine Großspende für ihre Stiftung gewinnen. Dabei hat ihr ein Motto geholfen, an das sie sich schon lange hält.

 

Im Januar vergangenen Jahres ist meine Schwester überraschend gestorben. Dieser Schicksalsschlag hat mich schwer getroffen und mich zum Nachdenken gebracht. Was werde ich eigentlich einmal hinterlassen, wenn ich nicht mehr da bin? Klar, meine Firma, Werkzeug Weber. Aber was sonst ist mir wichtig? Auf der Suche nach Antworten wurde mir klar, dass mir Bildung und Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegen. In diesen Bereichen möchte ich langfristig etwas ändern und etwas Bleibendes hinterlassen.

 

Deswegen habe ich mich inmitten der Pandemie Ende 2020 dazu entschlossen, meine Stiftung zu gründen: Ich engagiere mich schon seit vielen Jahren für den Klimaschutz und pflanze Bäume. Das möchte ich mit meiner Stiftung noch weiter vorantreiben. Dass ich dabei einmal von einem weltweit bekannten Software-Unternehmen aus den USA unterstützt werden würde, hätte ich nicht erwartet.

 

Alles begann mit einem Missverständnis

Diesen wunderbaren Startschuss für meine Stiftung habe ich einer zufälligen Begegnung zu verdanken. Und einem Missverständnis.

 

Im Juli 2021 sollte ich als Mentorin beim Greentech-Festival von Nico Rosberg in Berlin aktiv werden. Dort konnten sich nachhaltige Projekte und Start-ups bewerben. Und wir Mentoren sollten ihnen helfen, ihre Ideen zu entwickeln. Ich war davon ausgegangen, dass ich das alles digital machen kann, weil die Teilnehmer auch alle nur digital zugeschaltet waren.

 

Kurz vor dem Event fragte der Veranstalter: Wann reist du denn an?

 

Das hatte ich nicht eingeplant. Mir ging es zu der Zeit auch mental nicht so gut. Ich wollte lieber zu Hause bleiben. Was also tun? Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir die Situation spontan lösen können. Die Veranstalter schlugen vor, mich aus dem Mentorenprogramm herauszunehmen und mir stattdessen einen Platz in der Jury zu geben. Das sei einfacher umzusetzen, wenn ich nicht anreiste. Erst war ich unsicher, ob ich nicht doch fahren sollte. Schließlich geht es bei solchen Veranstaltungen auch immer ums Netzwerken. Doch dann willigte ich ein.

 

„Ich bin Vanessa Weber und ich pflanze Bäume“

Wir Jurymitglieder kamen digital zusammen und jeder sollte kurz erzählen, wer er ist. Ich habe mich vorgestellt und zum Schluss hinzugefügt: „Und ich pflanze Bäume. Ich habe da ein eigenes Projekt.“

 

In der Jury saß auch Mona, eine Mitarbeiterin des Softwareunternehmens Salesforce. Wir haben uns nach dem Event bei LinkedIn vernetzt. Dort schrieb sie mir: „Du hast doch erzählt, dass du etwas mit Bäumen machst. Das ist genau das, was wir suchen!“

 

Wir telefonierten und sie erzählte mir, dass sich Salesforce Deutschland sehr für das Thema Nachhaltigkeit einsetzt und gern vor Ort eine Aktion starten möchte. Ich erklärte ihr, wie meine Stiftung arbeitet. Wir pflanzen die Bäume nur in Deutschland, vormerklich hier regional. Sie war begeistert und erzählte einer weiteren Kollegin, Hannah, von mir und meiner Stiftung. „Das musst du gleich mal Joachim vorstellen“, sagte sie. Joachim Schreiner ist der Deutschlandchef von Salesforce. Vor dem Gespräch war ich etwas nervös. Salesforce ist ja ein riesiges Unternehmen. Aber Joachim war ganz locker und hatte gleich tausend Ideen, wie sie meine Stiftung unterstützen könnten.

 

Wir pflanzen eine Million Bäume

Schnell stand der Plan fest: Joachim würde eine Spendentour mit dem Fahrrad absolvieren. 500 Kilometer in vier Tagen, von Erding über den Brenner bis an den Gardasee. Dabei machte er auf unser Baumpflanz-Projekt und meine Stiftung aufmerksam und so kamen die ersten 4750 Bäume zusammen

 

Aber das große Ziel für Salesforce ist, insgesamt eine Millionen Bäume zu spenden. Das geht bei uns regional natürlich nicht auf einmal. Ich brauche Pflanzfläche und muss mich mit den Gemeinden absprechen. Unser Commitment lautet deshalb: Wir pflanzen eine Million Bäume bis 2030. Los ging es mit dem ersten Schwung am 30. Oktober in Mainaschaff.

 

Für meine Stiftung ist diese Spende eine riesige Sache. Damit können wir wirklich etwas bewegen. Dazu kommt, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Salesforce eine ganz andere Aufmerksamkeit bekommen.

 

Tue Gutes und rede darüber

 

Für mich hat sich dabei wieder einmal bewahrheitet: Wenn du etwas Gutes tust, dann rede auch darüber! An dieses Motto halte ich mich schon lange. Ich weiß, dass das vielen Unternehmern schwerfällt, obwohl sie sich so sehr engagieren. Ich halte das für falsche Bescheidenheit und kann allen nur raten, zu erzählen, was sie machen. Man weiß nie, wer gerade zuhört – und wonach diese Zuhörer gerade suchen. Nur, wenn man seine Botschaft beständig kundtut, trifft sie irgendwann auf fruchtbaren Boden. Ich bin überzeugt: Keiner ist zu klein, jede Stimme kann Gehör finden. Also traut euch!

https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/gross-denken/7607050.html

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